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Frischen Wind ins Stadtbild pusten

Unsere Stadt ist so was von konservativ. Wir wollten ein Haus im Toskana Stil bauen. Wir gingen zu Pontius und zu Pilatus. Wir setzen uns durch, aber es dauert ganz gewaltig und die alteingesessenen Bürger betrachten und seitdem immer noch mit Argusaugen. Unsere Terrasse war bislang noch nicht so, wie wir es uns immer erträumt hatte, aber das sollte auch noch werden.

Maria und die Markisen

Maria ist ein Fan von Markisen und schleppt immer wieder neue heran und ich weiß, dass unsere Nachbarn die Fassade gerne in einem Ton, ja nicht verspielt, eben ihrem Alter entsprechend, das so ungefähr zwischen 80 und 120 Jahren liegen musste. Vor ein paar Wochen ging ein Sturm und hat unsere alte Markise, die noch ein wenig konservativ war, in den Himmel gepustet und jetzt kam Maria auf die Idee, dass sie die Terrasse
mit dekorativen Korbmarkisen auflockern könnte. Sieht echt super aus. Neulich habe ich mich mit einem Nachbar unterhalten und sogar ihm und den anderen scheint es zu gefallen.

Und nun zum Balkon

Von diesem doch recht unerwarteten Erfolg angestachelt kam Maria auf die Idee, dass auch der Balkon vielleicht eine Markise gebrauchen könnte. So ganz verstand ich das nicht, denn ich halte den Balkon ohnehin für eine Fehlinvestition, wo wir doch ohnehin eine Terrasse haben. "Wenn wir uns mal streiten", meinte Maria, "setze ich mich auf die Terrasse und du auf dem Balkon. Das ist mal wieder typisch, wo ich doch nicht schwindelfrei bin. Marias Einfall ließ nicht lange auf sich warten und sie befestige eine
orangefarbene Stützarmmarkise am Balkon. Ich kann ihr eigentlich nur Bewunderung zollen, denn auch diese Farbzusammenstellung ist einmalig. Ich hatte allerdings nun ernsthafte Bedenken wegen unserer arg so konservativen Nachbarn. Unsere Hausfassade, der Balkon als auch die Terrasse, ist nun zu einem echten Blickfang geworden. Ich denke, der Sturm, der unsere alte Markise vom Winde verwehte, hatte doch einiges Gutes bewirkt. Marias Kreativität führte dazu, dass sich jetzt auch unsere Nachbarn ein wenig mehr zutrauen und so hat der wind ein neues Design in unser Stadtbild geblasen.
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